Am vergangenen Wochenende fand das Berkshire Hathaway Meeting in Omaha statt. Highlight in diesem Jahr war zweifelsohne die Verabschiedung von Buffetts kongenialen Partner Charlie Munger, der im vergangenen November im Alter von 99 Jahren verstarb. Das Abschiedsvideo zu Beginn und die darauf folgenden Standing Ovations und der Applaus für Charlie Munger von Tausenden Menschen in der gesamten Arena waren hochemotional.
Wirtschaftlich war die Sitzung vor allem auf das aktuelle Marktumfeld und die Nachfolge von Buffett ausgerichtet. Buffett beteuerte, dass sowohl die Management-Verantwortung als auch die Kapitalallokation bereits beim CEO und seinem Nachfolger Greg Abel liege. Mit Abel und seinem Partner Ajit Jain seien zwei außergewöhnliche Experten, insbesondere für die wichtigen Segmente Energie und Versicherung am Steuer.
Beim Thema Marktumfeld war Buffett erstaunlich direkt und machte keinen Hehl daraus, dass die Fed mit den hohen Staatsschulden vor einer großen Herausforderung steht. Er sprach darüber, dass höhere Steuern durchaus erwartbar seien, um das Staats-Defizit zu reduzieren. Zudem sprach er in hohen Tönen vom damaligen Fed Chef Volker, der in den 70ern an seiner Hochzinspolitik festhielt und damit die Inflation zähmte. Den hohen Barmittelbestand von 180 Mrd. USD sieht Bufferr mit aktuell 5,4% gut verzinst – fügt jedoch vielsagend hinzu, dass er auch bei 1% Zinsen daran festhalten würde. Er machte damit klar, dass das aktuelle Bewertungsniveau nicht zu Investitionen einlädt – zumindest bei den für Berkshire in Frage kommenden US Large-Caps. Die Reduktion des Apple-Investments um 13% macht dies ebenfalls deutlich.
Spannend waren jedoch nicht nur das Berkshire Hathaway Meeting selbst, sondern zahlreiche Veranstaltungen drumherum. Vor allem das von Guy Spier veranstaltete Event “VALUExBRK” hatte tolle Teilnahme mit spannenden Vorträgen und schönen Geschichten. Folgend eine kurze Zusammenfassung zu den einzelnen Teilnehmern. Wer sich die Vorträge anschauen möchte, findet die gesamte Veranstaltung auch Online:
VALUE x BRK: Teilnehmer-Übersicht
Moderator
Guy Spier: Guy Spier studierte in Oxford, bevor er an die Harvard Business School wechselte und im Anschluss als Investmentbanker arbeitete. Vor fast 20 Jahren gründete er den Aquamarine Fund, den er bis heute managt. 2007 ersteigerte er ein Abendessen mit Warren Buffett für 650.100 US-Dollar.
Teilnehmer
Monsoon Pabrai: Tochter von Mohnish Pabrai, die ihren Investmentfonds und Anlagestrategie vorstellt.
William Green & Michael O’Brien: Unter anderem Autor und Fotograf von The Great Minds of Investing.
Luca Dellanna: Autor eines Buches über langfristiges Denken, der wertvolle Perspektiven über Erfolg und langfristige Strategie bietet.
Chris Sparling: Chris Sparling ist Mitbegründer von Tiny Capital, einem Unternehmen, das sich auf Investitionen in kleine Tech-Unternehmen konzentriert. Er und sein Partner Andrew Wilkinson haben enge Beziehungen zu Charlie Munger und dem Daily Journal aufgebaut. Er teilt Erfahrungen und Erkenntnisse aus seinen Treffen mit Charlie Munger.
Robert G. Hagstrom: Einer der bekanntesten Börsenbuch-Autoren und Warren-Buffett-Kenner weltweit. Der erfahrene Portfoliomanager hat zahlreiche erfolgreiche Bücher rund um das Thema Geldanlage verfasst, darunter den Millionen-Bestseller „Warren Buffett: Sein Weg. Seine Methode. Seine Strategie.“
Gillian Zoe Segal: Autorin des Buches “Getting there”.
Doerthe (“Dorothy”) Obert: Charlie Mungers ehemalige Assistentin (im Übrigen eine Deutsche), die Einblicke aus ihrer 30-jährigen Erfahrung in der engen Zusammenarbeit mit Munger gab.
Sheena Iyengar: Autorin, die sich mit Entscheidungsfindung beschäftigt. Sie ist bekannt für ihre Bücher „Think Bigger“ und „The Art of Choosing“. Iyengar hat trotz ihrer Sehbehinderung wertvolle Einblicke in die Entscheidungsfindung und deren Bedeutung im Leben und im Geschäftsleben geliefert.
Rosie Gumataotao Rios: Ehemalige Schatzmeisterin der Vereinigten Staaten. Aufgrund dieser Position befindet sich ihre Signatur auf Milliarden US-Dollar Scheinen. Die erfahrene Finanzexpertin gibt Einblicke in die Bereiche Finanzen und Führung.
Andy Slavitt: War ein wichtiger Akteur im „Obama Dream Team“, das dazu beigetragen hat, Obamacare umzusetzen und zu reformieren. Er war ein Schlüsselberater für die Reaktion der USA auf die Covid-19-Pandemie. Dabei spielte er eine bedeutende Rolle bei der Gestaltung der Gesundheitspolitik in den Vereinigten Staaten. Er führt nun einen VC-Fonds und äußert sich zum Potential des Gesundheitssektors.
Paul Johnson: Johnson ist Mitglied des Lehrkörpers des Heilbrunn Center for Graham & Dodd Investing an der Columbia Business School. Zudem ist er seit über 30 Jahren fester Bestandteil des CBS Value Investing Programs.
Mohnish Pabrai: Mohnish Pabrai ist ein US-amerikanischer Unternehmer, Fondsmanager, Autor und Philanthrop indischer Herkunft.
VALUExBRK Highlights
Monsoon Pabrai, Investorin
Monsoon Pabrai, die Tochter von Monish Pabrai, reflektiert Charlies Lehren über das Verweben mentaler Modelle und teilt eine von Peter Lynchs Ansatz inspirierte Anlageidee: Sie schaut sich die Investitionslandschaft Indiens aus Konsumtensicht an und hebt dabei das Wachstum der Kapitalmarktinvestitionen und der Verbreitung von Brokerage Accounts hervor. Pabrai stellt acht indische Unternehmen vor, die fondsähnliche Produkte anbieten, und erörtert generell das Wachstumspotenzial des indischen Marktes. Weiter erinnert sich an eine denkwürdige Begegnung mit Charlie Munger und Warren Buffett. Zudem gibt sie Ratschläge für junge Frauen, die in die Finanzbranche einsteigen wollen. In der anschließenden Fragerunde beantwortete Monsoon Pabrai Fragen, u.a. zu den von ihr vorgestellten Unternehmen. Sie unterstreicht, dass deren Qualität stark von der Qualität der Fondsmanager in den Unternehmen abhängig ist.

William Green & Michael O’Brien, Autor und Fotograf
Key takeaways des Auftritts von Autor William Green und Fotografen Michael O’Brien (Bild von Charlie Munger):
Charlie Munger: Williams Erfahrung mit dem Interview mit Charlie Munger unterstreicht die Komplexität von Mungers Charakter. Zunächst war William von Mungers Intellekt eingeschüchtert, doch im Laufe der Gespräche entdeckte er eine weichere, großzügigere Seite an ihm. William hebt Mungers Freundlichkeit und Großzügigkeit hervor und deutet damit an, dass diese Eigenschaften ebenso wichtig sind wie seine intellektuellen Fähigkeiten.
Physische Umgebung und Inspiration: William schlägt vor, die eigene physische Umgebung mit Bildern bewunderter Personen zu gestalten, um sich selbst zu inspirieren und zu motivieren. Dies unterstreicht, wie wichtig es ist, sich mit positiven Einflüssen zu umgeben. Warren Buffett selbst unterstrich diese Eigenschaft. Er betonte über die Jahre, wie wichtig Freunde und Lebenspartner für die eigene Entwicklung sind. Er hat zudem ein Portrait seines Vaters im Büro hängen.
Luca Dellanna, Autor
Key takeaways des Auftritts von Luca Dellanna:
Langfristige Spielperspektive: Langfristiger Erfolg erfordert eine Abkehr von der tagtäglichen Optimierung. Stattdessen muss man sich auf den Aufbau langfristiger Werte wie Fähigkeiten, Beziehungen und Vertrauen konzentrieren. Zwar bringen diese keine unmittelbaren Ergebnisse, sind aber für einen nachhaltigen Erfolg im Laufe der Zeit entscheidend.

Risikomanagement: Kurzfristige Strategien können das Eingehen höherer Risiken beinhalten, wie z. B. Lügen oder Betrug, die zwar sofortige Gewinne bringen, aber langfristig erhebliche Risiken darstellen. Es ist wichtig, den Unterschied zwischen kurzfristigen und langfristigen Risiken zu verstehen und Strategien zu wählen, die mit langfristigen Zielen in Einklang stehen.
Iterated Games: Da sich viele Interaktionen und Entscheidungen im Laufe der Zeit wiederholen, ist es wichtig, sie mit dem Fokus auf langfristige Verbesserungen und nicht auf kurzfristige Gewinne anzugehen. Dies bedeutet, dass man Interaktionen nicht spielt, um sofort zu gewinnen, sondern um zukünftige Interaktionen erfolgreich zu gestalten.
Investition in Menschen: Die Ausbildung und Entwicklung von Mitarbeitern innerhalb einer Organisation sind für den langfristigen Erfolg entscheidend. Es mag zwar zeitaufwändig erscheinen, aber die Investition in die Entwicklung der Mitarbeiter steigert letztlich das langfristige Potenzial des Unternehmens.
Vertrauen und Goodwill aufbauen: Fokus sollte aus Maßnahmen liegen, die im Laufe der Zeit Vertrauen und Wohlwollen aufbauen, auch wenn sie nicht zu unmittelbaren Gewinnen führen. Dazu gehören: Unterstützen ohne Erwartungen oder die Pflege von Beziehungen.
Chris Sparling, Software-Unternehmer
Chris Sparling ist Unternehmer und hat mehr als 30 Software-Unternehmen aufgekauft und skaliert. Er betonte in seiner Rede die Bedeutung des langfristigen Denkens und die Macht der Einfachheit und des Vertrauens im Geschäftsleben. Er erzählte eine persönliche Geschichte, in der er Charlie Munger kennenlernte und über seine Verhandlungen mit Munger zur Übernahme seines Unternehmens durch das von Munger geführte Unternehmen Daily Journal Corporation. Die Rede unterstrich die Bedeutung von Bescheidenheit, Selbstreflexion und der Bereitschaft, Fehler zuzugeben, um anderen wirklich zu helfen. Sparling empfiehlt, proaktiv auf die Suche nach Glück zu gehen, also das Haus zu verlassen und Dinge voranzutreiben und unterstreicht dabei den Wert echter Beziehungen in der Wirtschaft und im Leben generell.
Robert G. Hagstrom, Autor und Fondsmanager
In seiner Rede unterstrich er, wie wichtig es ist, etablierte Paradigmen kritisch zu hinterfragen und neue Wege zu gehen. Key takeaways des Auftritts von Robert Hagstrom:
Leistung des aktiven Managements: Hagstrom hob die neuesten Daten von SPIVA hervor, die zeigen, dass aktives Management weiterhin Schwierigkeiten hat, den Markt zu schlagen. Er äußerte sich besorgt darüber, dass trotz der Verfügbarkeit besserer Strategien weiterhin ineffektive Modelle verwendet werden.
Ursprünge der modernen Portfoliotheorie: Hagstrom ging auf die Geschichte der modernen Portfoliotheorie ein und verfolgte sie bis zu Harry Markowitz‘ Arbeit zurück. Er hob hervor, wie Markowitz‘ Dissertation über Risiko und Rendite den Grundstein für einen Paradigmenwechsel im Anlagemanagement legte, dieser aber durchaus zu hinterfragen sei.
Kritik an der modernen Portfoliotheorie: Hagstrom erkennt zwar die Beiträge der modernen Portfoliotheorie an, weist aber auch auf ihre Grenzen hin. Robert Hagstroms Kritik an der modernen Portfoliotheorie (MPT) konzentriert sich auf die Überbetonung kurzfristiger Messgrößen wie der Preisvolatilität und die Vernachlässigung der zugrundeliegenden wirtschaftlichen Fundamentaldaten von Unternehmen. Er argumentiert, dass der Schwerpunkt der MPT auf Diversifizierung und Volatilität die Qualität von Investitionen vernachlässigen kann, und schlägt vor, den Schwerpunkt auf wirtschaftliche Erträge und alternative Anlagestrategien wie Value-Investing zu legen. Hagstrom weist auf die Diskrepanz zwischen akademischer Theorie und praktischer Anwendung hin und plädiert für einen ganzheitlicheren Ansatz im Anlagemanagement.
Ein Plädoyer für unternehmensorientiertes Investieren: Als Reaktion auf die Unzulänglichkeiten der modernen Portfoliotheorie schlug Hagstrom einen neuen Ansatz vor, der als unternehmensorientiertes Investieren bezeichnet wird. Diese Strategie räumt den wirtschaftlichen Erträgen Vorrang vor kurzfristigen Performance-Kennzahlen ein und zielt darauf ab, die Kluft zwischen der akademischen Welt und dem praktischen Anlagemanagement zu überbrücken.

Gillian Zoe Segal, Autorin
Gillian Zoe Segal erzählt von ihrer Hartnäckigkeit, mit der sie sich ein Interview mit Warren Buffett für ihr Buch gesichert hat. Trotz anfänglicher Ablehnung ließ sich Gillian nicht beirren und nutzte eine Gelegenheit bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung, um Buffett während eines Gruppenfotos direkt ihr Buch vorzustellen. Sie versprach ein kurzes Interview, verbrachte aber schließlich etwa eine Stunde mit ihm. Gillians Vorbereitung, ihre Liebe zum Detail und ihre Professionalität beeindruckten Buffett, was zu weiteren Gesprächen und Einladungen zu Veranstaltungen führte. Sie unterstrich mit ihrer Geschichte, wie wichtig Beharrlichkeit, das Ergreifen von Chancen, Anpassungsfähigkeit und der Aufbau von Beziehungen für den Erfolg sind.
Doerthe (“Dorothy”) Obert, Assistentin von Charlie Munger
Dorothy Obert, die von Munger ursprünglich wegen ihrer deutschen Effizienz und Offenheit eingestellt wurde, reflektiert über ihre 31-jährige Zusammenarbeit und die Besonderheiten der Arbeit mit dem legendären Investor. Sie erinnert sich an Mungers intensive Konzentration und Selbstdisziplin. Sie betont insbesondere Fähigkeit hervor, trotz Ablenkungen fokussiert bei der Arbeit bleiben zu können. Dorothys Geschichten zeichnen Munger als überlebensgroße Figur mit Anekdoten zu seiner Vorliebe für McDonald’s Chicken Salad und seiner Verachtung für extravagante Ausgaben. Trotz ihrer Differenzen bauten Dorothy und Munger eine starke Arbeitsbeziehung auf, die auf Vertrauen, Respekt und gegenseitigem Verständnis beruhte.
Sheena Iyengar, Autorin
In Sheena Iyengars Rede ging es hauptsächlich darum, wie wichtig es ist, gut informierte Entscheidungen zu treffen. Sie betonte, dass es entscheidend ist, eine klare Methode und Werkzeuge zu haben, die einem bei der Entscheidungsfindung helfen. Ihr Ziel ist es, zu verstehen, wie Menschen ihre Entscheidungen verbessern können und wie sie sinnvolle Lösungen finden können.
Sie stellte eine strukturierte Methode in sechs Schritten vor, um Probleme zu analysieren, Entscheidungskriterien zu identifizieren und Lösungen zu untersuchen, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Branche.
Das Highlight ihres Vortrags war die Einführung eines neuen Tools namens Choice Mapper, das den Entscheidungsprozess revolutionieren soll. Mit diesem Tool, das sie gemeinsam mit einem Kollegen entwickelt hat, können Benutzer ein Problem und die betroffenen Gruppen eingeben und dann eine Karte mit ausgewählten Optionen und Kombinationen erstellen. Insgesamt betonte Sheena Iyengar in ihrer Rede die Wichtigkeit, Menschen dabei zu unterstützen, bessere Entscheidungen zu treffen.
Rosie Gumataotao Rios, 43. Schatzmeisterin der USA
Rosie Rios, die 43. Schatzmeisterin der Vereinigten Staaten. Sie erzählte eine fesselnde und facettenreiche Geschichte von ihren Erfahrungen im öffentlichen Dienst, ihrer Zusammenarbeit mit Warren Buffett und ihrer aktuellen Rolle bei der Planung des 250-jährigen Bestehens der Vereinigten Staaten im Jahr 2026.
Ein wichtiger Aspekt von Rios‘ Rede war ihre Beteiligung an der Gestaltung der Finanzpolitik während der Finanzkrise 2008 und ihre anschließende Tätigkeit unter Präsident Obama als auch unter Präsident Biden. Ihre Geschichte unterstrich die Bedeutung finanzieller Stabilität des Landes in turbulenten Zeiten.
Darüber hinaus sprach Rios über ihre derzeitige Rolle bei der Planung des 250-jährigen Bestehens der Vereinigten Staaten. Sie betonte, wie wichtig es sei, die Geschichte der Nation zu feiern und gleichzeitig in die Zukunft zu blicken. Sie erläuterte innovative Initiativen wie America’s Field Trip und America’s Invitation, die darauf abzielen, die Bürger dazu zu bringen, über die Vergangenheit des Landes nachzudenken und sich eine Vorstellung von seiner Zukunft zu machen.
Andy Slavitt, VC-Investor und ehemals Leiter Medicare
Andys beruflicher Werdegang ist beeindruckend, angefangen bei der Gründung eines Unternehmens, einer CEO Position in einem großen Konzern, bis hin zur Leitung wichtiger Gesundheitsinitiativen während der Obama-Regierung.
Besonders hervorzuheben ist Andys entscheidende Rolle bei der Reparatur einer Obama-Website für das Gesundheitswesen innerhalb weniger Wochen. Dieser Erfolg brachte Slavitt die Anerkennung Obama’s und schlussendlich die Ernennung zum Leiter von Medicare. Dort leitete er die größte Abteilung der Regierung mit einem Budget von 1 Billion Dollar.
Später wechselte er zum Risikokapital (VC) und gründete Town Hall Ventures, das sich auf Investitionen im Gesundheitswesen konzentriert. Er betont, wie wichtig es ist, die Erbringung von Pflegeleistungen und die Bezahlungsmodelle umzugestalten, um die systemischen Herausforderungen im amerikanischen Gesundheitssektor zu bewältigen. Dafür lehnte er Präsident Biden’s Anfrage zu einer Rückkehr als staatlicher Gesundheitsberater ab.
Gleichzeitig gibt Andy einen optimistischen Ausblick auf die Zukunft des Gesundheitswesens. Er hebt das Potential für Innovationen hervor, die durch immer größere Investitionen beschleunigt werden. Er erwähnt, dass im Gesundheitssektor jährlich Billionen von Dollar ausgegeben werden mit dem Ziel einer Verlagerung hin zu innovativeren Versorgungsmodellen. Andy ist der Meinung, dass der Schlüssel zum Erfolg in neuen Technologien liegt, um eine effizientere Versorgung zu gewährleisten.
In seiner Rede unterstreicht Andy die Notwendigkeit einer Krisenmentalität, um transformative Veränderungen im Gesundheitswesen voranzutreiben. Krisenzeiten führen zu schneller Anpassung und Innovation. Beispielhaft dafür nennt er die Corona-Krise. Zum Schluss unterstreicht Andys Karriere die Bedeutung von Empathie, Zusammenarbeit und einem menschenzentrierten Ansatz, um systemische Veränderungen im Gesundheitswesen voranzutreiben.
Paul Johnson, Professor und Nachfolger Joel Greenblatt
Paul Johnson befasst sich in seinem Vortrag mit der Aufgabe, Wachstum in der Investitionsanalyse zu bewerten. Dabei greift er auf seine Erfahrungen als Professor und Investor zurück. Er unterstreicht Buffetts konsequente Botschaft, dass Wachstum ein wesentlicher Bestandteil der Value-Wertgleichung ist. Laut Buffett kann also nicht zwischen Value und Growth unterschieden werden kann. Johnson weist jedoch auf die Herausforderung hin, diese Wachstumskomponente genau zu bewerten, insbesondere im Zusammenhang mit Discounted-Cashflow-Modellen (DCF).
Hier ist eine kurze Aufschlüsselung:
- Zweiteilige Bewertung: Johnson schlägt vor, das Bewertungsproblem in die Bewertung stabiler Cashflows und die Bewertung der Wachstumsaussichten (siehe Foto) aufzuteilen. Während stabile Cashflows leicht bewertet werden können, gestaltet sich dies bei den Wachstumsaussichten aufgrund der Erwartungen der Anleger als schwierig.
- Marktimplizierter Wachstumswert: Anhand von Marktdaten zeigt Johnson, dass der vom Markt implizierte Wert des Wachstums aktuell historische Höchststände erreicht hat. Die weist auf erhöhte Erwartungen für zukünftiges Wachstum hin.
- Fallstudie Apple: Johnson zeigt am Beispiel von Apple, wie der Markt trotz stagnierender Ertragskraft dem Wachstumspotenzial des Unternehmens weiterhin einen hohen Wert beimisst.
- Auswirkungen für Anleger: Anleger müssen bei der Bewertung eines Unternehmens die Erwartungen der Investoren in Bezug auf künftiges Wachstum verstehen.

In der anschließenden Frage-Antwort-Runde reflektiert Johnson über seinen Weg zum Lehren und Investieren und hebt die symbiotische Beziehung zwischen Theorie und Praxis für ihn hervor. Er gibt auch Einblicke in seine Zusammenarbeit mit Howard Marks bei der Erstellung einer kommentierten Version von „The Most Important Thing“, in der die Schnittmenge zwischen Wissenschaft und praktischer Anlageerfahrung deutlich wird.
Mohnish Pabrai, Investor
Monish Pabrai erzählte Anekdoten über seine Freundschaft mit Charlie Munger und betonte den tiefgreifenden Einfluss, den Munger auf sein Leben und seine Anlagephilosophie hatte – mehr noch als Buffett, über den er Munger kennengelernt hatte.
Pabrai hob Mungers bemerkenswerte Fähigkeit hervor, die Herausforderungen des Lebens mit Anmut und Positivität zu meistern, selbst im Angesicht seiner nachlassenden Gesundheit. Mungers Stoizismus und seine unerschütterliche Konzentration auf das Lernen waren bis zum Schluss spürbar und inspirierten Pabrai und andere in seinem Umfeld.
Sein Vortrag berührte auch das Konzept des Hochstaplersyndroms, wobei sowohl Pabrai als auch Munger einräumten, dass selbst erfolgreiche Menschen mit dem Gefühl der Unzulänglichkeit zu kämpfen haben. Mungers Witze und seine Bescheidenheit machten ihn zu einem geschätzten Mentor und Freund für sein Umfeld.
Insgesamt unterstrich die Diskussion den tiefgreifenden Einfluss Mungers auf Pabrais Leben und betonte die Bedeutung von Lernen, Widerstandsfähigkeit und Dankbarkeit. Mungers Vermächtnis wirkt weiter und dient Pabrai und zahllosen anderen in ihren persönlichen und beruflichen Bestrebungen als Richtschnur.
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